) geschaffen, der das Bibelverständnis vertiefen will. Dieser Bereich stellt also eine ausdrücklich bibeldidaktische Perspektive dar. Für die Umsetzung verweisen die einzelnen Inhaltsaspekte auf die Teilkompetenzen in den Kompetenzbereichen A-F. Fokus Theologie In diesem Kompetenzbereich spiegelt sich der Stellenwert einer «lectio continua», also einer fortlaufenden Lektüre der Bibeltexte und ganzer biblische Bücher. Diese «lectio continua», die der Züricher Reformator Ulrich Zwingli seit 1519 als Grossmünsterprediger anwandte, indem er fortlaufende Bibeltexte und ganze biblische Bücher als Grundlage für seine Predigten wählte, hat evangelisch-reformierte Kirchgemeinden in der Schweiz geprägt und hat an einigen Orten bis heute Bedeutung. Das Prinzip einer «lectio continua», das seine Wurzeln in Leseordnungen im jüdischen Synagogengottesdienst hat, prägt seit dem 2. Vatikanischen Konzil die Leseordnung der katholischen Gottesdienste und findet vereinzelt auch in seiner vollständigen Form Anwendung in katholischen Pfarreien. Wenn im evangelisch geprägten Verständnis des Lehrplans dieser zusätzliche Kompetenzbereich beigefügt ist, kann das als Spiegel der Tradition einer «lectio continua» verstanden werden. Der Kompetenzbereich unterstützt die Religionslehrperson dabei, das Potential der Bibel zu erschliessen und ermutigt sie dazu, auch ganze Erzählzyklen (Noah, Abraham und Sara, Mose, Josef, Paulus, etc.) zu verwenden. Fokus Kompetenz Der Kompetenzbegriff des Kompetenzbereiches  unterscheidet sich von den Kompetenzbereichen A-F dadurch, dass beim Kompetenzbereich explizit vom Inhalt (Bibel und Handhabung der Bibel) her gedacht wird und weniger vom Bewältigen offener Anforderungssituationen. Der Kompetenzbereich  wird darum in diesem Lehrplan als Besonderheit ausgewiesen und ist nicht mit einem Buchstaben bezeichnet. Mit dem Kompetenzbereich  wird also im Grunde nichts völlig Neues dazu genommen, sondern der Umgang mit der Bibel und die Auseinandersetzung mit biblischen Texten verstärkt. Literatur zum Weiterlesen Emidio Campi: XI. Das theologische Profil, in: Amy Nelson Burnett und Ders. (Hrsg.): Die schweizerische Reformation. Ein Handbuch. Zürich 2017, S. 449–493, bes. 454–458. Klaus Joller-Graf, Rezeptbuch kompetenzfördernd unterrichten, Bern 2019 Mirjam Zimmermann / Ruben Zimmermann, Handbuch Bibeldidaktik, Göttingen 2018">

Vertieftes Bibel­verständnis erarbeiten

Evangelische und katholische Kirchen, überhaupt alle christlichen Kirchen, beziehen sich auf das «Wort Gottes», die Bibel. Darum hat die Bibel in einem christlichen Lehrplan für den Religionsunterricht eine zentrale Bedeutung.

Der Lehrplan definiert sechs Kompetenzbereiche, die zur Gestaltung einer selbstbestimmten religiösen Glaubensbiografie notwendig sind. Grundlage und Arbeitsinstrument zur Erreichung der jeweiligen Kompetenzen A-F ist zu einem grossen Teil die Bibel.
Damit beim Blick auf die Kompetenzerreichung die "Aussagekraft" biblischer Texte gestärkt wird, wurde ein eigener Bereich () geschaffen, der das Bibelverständnis vertiefen will. Dieser Bereich stellt also eine ausdrücklich bibeldidaktische Perspektive dar. Für die Umsetzung verweisen die einzelnen Inhaltsaspekte auf die Teilkompetenzen in den Kompetenzbereichen A-F.

Fokus Theologie

In diesem Kompetenzbereich spiegelt sich der Stellenwert einer «lectio continua», also einer fortlaufenden Lektüre der Bibeltexte und ganzer biblische Bücher.
Diese «lectio continua», die der Züricher Reformator Ulrich Zwingli seit 1519 als Grossmünsterprediger anwandte, indem er fortlaufende Bibeltexte und ganze biblische Bücher als Grundlage für seine Predigten wählte, hat evangelisch-reformierte Kirchgemeinden in der Schweiz geprägt und hat an einigen Orten bis heute Bedeutung. Das Prinzip einer «lectio continua», das seine Wurzeln in Leseordnungen im jüdischen Synagogengottesdienst hat, prägt seit dem 2. Vatikanischen Konzil die Leseordnung der katholischen Gottesdienste und findet vereinzelt auch in seiner vollständigen Form Anwendung in katholischen Pfarreien. Wenn im evangelisch geprägten Verständnis des Lehrplans dieser zusätzliche Kompetenzbereich beigefügt ist, kann das als Spiegel der Tradition einer «lectio continua» verstanden werden. Der Kompetenzbereich unterstützt die Religionslehrperson dabei, das Potential der Bibel zu erschliessen und ermutigt sie dazu, auch ganze Erzählzyklen (Noah, Abraham und Sara, Mose, Josef, Paulus, etc.) zu verwenden.

Fokus Kompetenz

Der Kompetenzbegriff des Kompetenzbereiches  unterscheidet sich von den Kompetenzbereichen A-F dadurch, dass beim Kompetenzbereich explizit vom Inhalt (Bibel und Handhabung der Bibel) her gedacht wird und weniger vom Bewältigen offener Anforderungssituationen. Der Kompetenzbereich  wird darum in diesem Lehrplan als Besonderheit ausgewiesen und ist nicht mit einem Buchstaben bezeichnet. Mit dem Kompetenzbereich  wird also im Grunde nichts völlig Neues dazu genommen, sondern der Umgang mit der Bibel und die Auseinandersetzung mit biblischen Texten verstärkt.

Literatur zum Weiterlesen

Emidio Campi: XI. Das theologische Profil, in: Amy Nelson Burnett und Ders. (Hrsg.): Die schweizerische Reformation. Ein Handbuch. Zürich 2017, S. 449–493, bes. 454–458.

Klaus Joller-Graf, Rezeptbuch kompetenzfördernd unterrichten, Bern 2019

Mirjam Zimmermann / Ruben Zimmermann, Handbuch Bibeldidaktik, Göttingen 2018